1990
| Unser Präsident | Unser Kommandant | Unser Tanzpaar | Zölleche Prinz |
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| Hans Schall | Paul Trimborn | Petra Langner Jakob Köhnen |
Johannes I. (Booch) |
Prinz der Session 1989/90 wurde Hansi Booch von den Hovener Jungkarnevalisten, der zugleich inaktives Mitglied der Prinzengarde war.
Beim Corpsappell am 05.01.1990 erhielt jeder aktive Prinzengardist zum Anlass des 80-jährigen Bestehens der Prinzengarde den neuen rot-weißen Halsorden.

In der Traditionssitzung am 19.01.1990, in der die Prinzengarde ihren 80. Geburtstag feierte, bot sie ihren Gästen wieder ein Bombenprogramm. Einer der Höhepunkte war der Auftritt einiger Aktiver mit einer „musikalischen Modenschau“: Der Präsident des Regionalverbandes Düren Willi Kuck ehrte bei dieser Veranstaltung Ulrich Greitzke für seine langjährige Arbeit „hinter den Kulissen“ mit dem Verdienstorden des Regionalverbandes. Es ist sehr erfreulich, dass solche Arbeit im Stillen verdiente Anerkennung findet.
Als der Prinz Johannes I. (Booch) in der Karnevalszeit Probleme mit der Versorgung seiner Rindviecher hatte, sprangen der damalige Kommandant der Prinzengarde Paul Trimborn und ihr Spieß Bernd Nachbar ein und übernahmen das Melken und Füttern der Tiere, wenn seine Tollität „dienstlich“ verhindert war.
Wegen heftigen Sturms und starken Regens musste der Rosenmontagszug 1990 abgesagt werden, da erhebliche Gefahren für Zugteilnehmer und Zuschauer zu befürchten waren. Es war ein schwerer Schlag für das Prinzenpaar und alle Karnevalsfreunde. Die beteiligten Karnevalsgesellschaften waren sich einig, den Zug nachzuholen. Die „Fastelovendsjecke“ wichen spontan in die Stadthalle aus, wo sie in guter Stimmung ihren Karneval feierten. Hier spielte auch die Musikkapelle „Willem Alexander“ aus der niederländischen Partnerstadt Elst.
Als der abgesagte Karnevalszug am 24.03.1990 nachgeholt wurde, wollte trotz trockenen Wetters keine richtige Stimmung aufkommen, es war eben nicht Karneval.
In der Vorstandssitzung am 30.03.1990 wurde beschlossen, die Hl. Messe für die Lebenden und Verstorbenen der Prinzengarde nicht mehr am Karnevalssamstag, sondern vor dem jährlichen Corpsappell zu besuchen. Diese Regelung ist bis heute beibehalten worden. In der Sitzung wurde Toni Velser als musikalischer Leiter des Fanfarencorps entpflichtet und die Gesamtleitung Franz-Josef Zimmermann übertragen.
Beim Gewerbefest 1990 im Zülpicher Gewerbegebiet gestaltete die Prinzengarde das Programm und stellte einen Getränkestand und einen Imbissstand auf. Das Fest war ein voller Erfolg der Prinzengarde.
Um die Auftritte des Fanfarencorps in den heißen Sommermonaten zu erleichtern, beschloss der Vorstand im September 1990, Sommerwesten anfertigen zu lassen. Das Corps bedankte sich bei den Damen Maubach und Sebastian für die Näharbeiten mit einem Blumenstrauß.
In der Session 1990/91 stellte die Prinzengarde den Prinzen Karneval. Es war der Litewkaträger Josef Fischer. Er hat sich große Verdienste um die Gründung und die Betreuung der Kindergruppe erworben. Am 09.11.1990 wurde das Prinzenpaar den Vertretern der Stadt Zülpich und den Karnevalsgesellschaften vorgestellt. Dies geschah zum ersten Mal in der Aula der Hauptschule, da dort für diese Veranstaltung ein größerer Raum zur Verfügung stand.
Bei der Sessionseröffnung am 11.11.1990 auf dem Josef-Peiffer-Platz gedachte die Prinzengarde nochmals ihres 80-jährigen Bestehens. In Verbindung mit den anderen Karnevalsvereinen bot sie den zahlreichen Besuchern wieder ein ansprechendes Programm. Wegen der in den letzten Jahren steigenden Besucherzahlen hatte sie einen zweiten Getränkestand aufgestellt, was sich bewährte.
Am gleichen Tag verstarb im Alter von 79 Jahren der bekannte und beliebte Karnevalist Willi Korf. Er war einer der urwüchsigsten Humoristen des Zülpicher Karnevals, der ihm wichtige Impulse verdankt. Als langjähriger Präsident und späterer Ehrenpräsident der Zölleche Öllege, Sitzungspräsident und Ehrenkommandant der Prinzengarde war er der Initiator vieler Neuerungen und Verbesserungen im Zülpicher Karneval. Seine überregionalen Verdienste um den Karneval wurden durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Regionalverbandes Düren im Bund Deutscher Karneval anerkannt und gewürdigt. Abordnungen aller Karnevalsvereine gaben ihm das letzte Geleit. Durch seinen Tod war der Zülpicher Karneval ärmer geworden.
Als Josef Fischer mit seiner Gattin am 23.11.1990 in der Sitzung der Zölleche Öllege feierlich als Prinz Josef IV. und Prinzessin Waltraut proklamiert wurde, erlebten sie eine Überraschung. Zu Ehren des Prinzenpaares führten der 13-jährige Torsten Zielke und die 7-jährige Jennifer Pohl einen perfekt einstudierten Tanz auf, über den sich das Prinzenpaar außerordentlich freute. In der Sitzung trat das Tanzmariechen Petra Langner zum ersten Mal mit dem neuen Tanzoffizier Heinz-Bert Müßig auf, es war ein gelungenes Debüt. Die Proklamationssitzung, an der auch eine Abordnung aus der niederländischen Partnerstadt Elst teilnahm, bot ein sehr gutes Programm.
Als im November 1990 im Bauausschuss der Stadt Zülpich noch immer heftig über die Gestaltung des Zugangs zum Münstertor gestritten wurde und keine Einigung erzielt werden konnte, wurde die Prinzengarde unruhig und missmutig. Sie befürchtete, die lange Zeit des Wartens und der Ungewissheit könnte die große spontane Begeisterung dämpfen. Dies brachte sie auch in einem Schreiben an den Bürgermeister zum Ausdruck, in dem sie auf eine rasche Entscheidung drängte.





