1985
| Unser Präsident | Unser Kommandant | Unser Tanzpaar | Zölleche Prinz |
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| Hans Schall | Manfred Macherey | Stefanie Macherey Jakob Köhnen |
Theo I. (Offermann) |
Der Festkommers zum 75-jährigen Bestehen der Prinzengarde fand am 06.01.1985 in der festlich geschmückten Stadthalle statt.
Trotz des unfreundlichen winterlichen Wetters waren viele Freunde der Prinzengarde -teils von weit her- der Einladung gefolgt. Jeder von ihnen erhielt beim Eintritt in die Halle eine Festschrift mit umfangreicher Chronik sowie ein Kölschglas mit dem Jubiläumsemblem als Erinnerung überreicht und konnte sich ins Gästebuch eintragen.
Der Präsident der Prinzengarde Hans Schall konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Sein besonderer Gruß galt dem Bürgermeister der Stadt Zülpich Josef C. Rhiem, dem Stadtdirektor Wolfram Ander, dem Präsidenten des Regionalverbandes Düren im Bund Deutscher Karneval Willi Kuck sowie den zahlreichen Vertretern befreundeter Vereine.
In seiner Festansprache hob Präsident Kuck die kulturpolitische Aufgabe des heimatlichen Karnevals hervor, der ein echter Volksbrauch sei und gepflegt werden müsse.
Anschließend hielt der Stadtdirektor a.D. und Ehrenoffizier der Prinzengarde Josef Trimborn die Laudatio zum 75-jährigen Jubiläum der Prinzengarde, in der er ihre Entstehung und Entwicklung darstellte und verdiente Mitglieder hervorhob. Unter spontanem Beifall rief er dazu auf, zum früheren urwüchsigen „Zölleche Fastelovend“ zurückzufinden und möglichst auf auswärtige, bezahlte „Profis“ zu verzichten. Im Laufe des Abends übergab er -gemeinsam mit dem Litewkaträger Josef Fischer- dem Präsidenten Hans Schall eine Standarte, für die sie bei den Ehrenoffizieren und Litewkaträger gesammelt hatten.

Für ihre Verdienste um den Zülpicher Karneval zeichnete Präsident Willi Kuck im Auftrage des Bundes Deutscher Karneval den Präsidenten der Prinzengarde Hans Schall, den Kommandanten Manfred Macherey, das Ehrenmitglied Heinz Esser und den Ehrenoffizier Josef Trimborn mit dem Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval in Gold aus, der langjährige Kommandant Hans Schäfer erhielt den Orden in Silber. Weitere Verdienstorden erhielten Paul Trimborn, Franz-Josef Zimmermann, Winfried Müßig und Josef Fischer. Geehrt wurden auch die ehemaligen Mariechen und Tanzoffiziere und langjährige Mitglieder der Prinzengarde.
In seiner Ansprache, in der er auf die Bedeutung der Prinzengarde im karnevalistischen Geschehen Zülpichs hinwies, versprach Bürgermeister Rhiem, die Prinzengarde in ihrem Bemühen um ein eigenes Heim im Münstertor zu unterstützen. Auch Stadtdirektor Ander sagte seine Hilfe zu.
Alle Redner dankte Präsident Hans Schall und überreichte ihnen den eigens für das Jubiläum gestifteten Orden.

Nach dem offiziellen Teil folgte ein gemütliches Beisammensein. Es war ein richtiges großes Familienfest der Prinzengarde, bei dem auch einige ehemalige Zülpicher ein fröhliches Wiedersehen feierten.
In ihrer Traditionssitzung am 18.01.1985 bot die Prinzengarde ihren Gästen in der ausverkauften Stadthalle ein schönes Programm, von dem es in der Presse hieß, dass es „dem festlichen Anlass gerecht wurde.“ In dieser Sitzung glänzten die „Knolleköpp“ mit ihrem gelungenen Anspielungen auf die Zülpicher Kommunalpolitik. Dies kam bei den Zülpicher Karnevalsfreunden besonders gut an. Der frühere Tanzoffizier der Prinzengarde Ebi Opgenorth trug das von ihm geschaffene Lied „Heimweh nach Zülpich“ vor, für das er großen Beifall erntete, genau so wie die ehemaligen Mariechen und Tanzoffiziere für ihre Tanzdarbietung.
Beim Rosenmontagszug 1985 gefiel der Jubiläumswagen der Prinzengarde und erhielt die verdiente Anerkennung.
Das Vereinslokal der Prinzengarde „em Höttche“ war beim Fischessen brechend voll. Es war offensichtlich, dass es in Zukunft für diese Veranstaltung zu klein war. Die Prinzengarde musste sich nach einem größeren Raum umsehen. Die Enge tat allerdings der Stimmung keinen Abbruch, zumal das Essen wieder gut und reichlich war.
In der Jahreshauptversammlung am 26.04.1985 wurde für den aus persönlichen Gründen ausgeschiedenen Hermann Krause Karl-Heinz Latz zum Beisitzer gewählt.
Am 23.08.1985 verstarb -gut ein Jahr nach dem Tode seiner Frau- der Vereinswirt der Prinzengarde Rudi Panizzolo im Alter von nur 61 Jahren. Neue Pächter des Vereinslokals wurden am 27.09.1985 die Eheleute Otto Schouby.
In der Vorstandssitzung am 24.09.1985 wurde beschlossen, das Fischessen 1986 in der Stadthalle durchzuführen, wo der benötigte größere Raum zur Verfügung stand.
Als die Stadt Zülpich am 08.09.1985 unter dem Motto „Eine Stadt geht auf Reisen“ eine Fahrt an die Mosel nach Bernkastel veranstaltete, fuhr das Fanfarencorps der Prinzengarde mit und musizierte dort mit Erfolg, eine schöne Fahrt und ein gelungener Auftritt.
Zur Vertiefung der Kameradschaft fand am 05.10.1985 im Schützenraum an der Stadthalle ein gemütlicher Abend der Aktiven der Prinzengarde mit Kölsch vom Fass und Grillfleisch statt. Es war ein gut besuchter und harmonischer Abend. Dieses Treffen im Schützenraum fanden in Zukunft regelmäßig statt, wobei auch die Frauen eingeladen wurde.
Am 11.11.1985, 11 Uhr 11, eröffnete die Prinzengarde mit 11 Böllerschüssen und unter den Klängen ihres Fanfarencorps auf dem Markt die Karnevalssession 1985/86. Wie immer gab es Kölsch vom Fass und Ebsensuppe aus ihrer Gulaschkanone. Leider machte das nass-kalte Wetter den Karnevalsfreunden einen Strich durch die Rechnung. Schon gegen 12 Uhr musste die Veranstaltung abgebrochen werden. Die Prinzengarde zog sich in ihr Vereinslokal zurück, wo sie noch ein paar gemütliche Stunden verbrachte.
Der Leiter des Fanfarencorps H. Kraus kündigte an, dass er nach Karneval zurücktreten werde. Auch das befreundete Tambourcorps aus Wollersheim hörte im Jahr 1985 auf zu existieren. Einige von seinem „harten Kern“ stellten sich auch weiterhin bei Bedarf der Prinzengarde zur Verfügung.





