1940 – 1945
Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges im September 1939 machte dem Karneval für viele Jahre ein Ende. Mit vielen anderen Karnevalsfreunden wurde auch der größte Teil der Prinzengarde zum Kriegsdienst eingezogen. Die zu Hause gebliebenen Kameraden vergaßen sie nicht und versorgten sie, wie wir einem Spendenaufruf des Majors Fritz Lanzrath vom 11.11.1940 entnehmen können, mit Päckchen.

Nachdem Zülpich im Jahre 1945 in harten Kämpfen gefallen war, beherrschten wieder Besatzungstruppen die Stadt, diesmal Amerikaner und Engländer.

Nur sehr langsam normalisierte sich das Leben in der stark zerstörten Stadt, in die neben den zurückkehrenden Evakuierten und Soldaten auch viele Flüchtlinge und Vertriebene strömten. Berge von Trümmern mussten beseitigt, Notbehausungen geschaffen und die Strom- und Wasserversorgung wieder in Ordnung gebracht werden. Es fehlte am Allernotwendigsten, Lebensmittel waren Mangelware, der Schwarzhandel blühte. In dieser schweren Zeit dachte niemand daran, Karneval zu feiern.
Wie nach dem ersten Weltkrieg, so sollte auch nach diesem Krieg der erste Anstoß für ein neues karnevalistisches Leben von den Sportlern ausgehen. Mit Genehmigung des englischen Stadtkommandanten spielten sie mit den Engländern auf einem provisorischen Sportplatz in Langendorf Fußball.
Gemeinsam veranstalteten sie am 11.11.1945 im Saale Pütz in Zülpich-Hoven einen bunten Abend. Der ungeheizte Saal konnte nicht alle fassen, die gerne teilgenommen hätten. Die karnevalistischen Einlagen können als die ersten Knospen eines neuen Karnevalsfrühlings bezeichnet werden.


